Auf unserer Burg waren heut im Rahmen des Tags des offenen Denkmals Führungen
Die Burg Runding war die größte Burg zwischen Burghausen und Flossenbürg, also die flächenmäßig größte des Bayerischen Waldes. Seit 1992 wird im Rahmen eines archäologischen Projekts und mit Unterstützung des Vereins "Burgfreunde Runding" das Gelände freigelegt.
Dieses Bild wär vor 20 Jahren noch nicht möglich gewesen. Damals war alles von Wald überwuchert. Einzelne Mauerreste waren nur per Schlüpfen in nem Dickicht auffindbar.
Die Burg wurde nicht wegen Krieg o.Ä. zur Ruine sondern eigentlich war der Bayerische Staat schuld.
Die damaligen Burgherren liehen den Wittelsbachern Millionen. Als sie das Geld wieder brauchen konnten gingen sie mit dem Schuldschein zu den Bayern-Regenten. die zerrissen den Schein aber einfach und zahlten nichts zurück. Das Rundinger Geschlecht mußte darauf die Burg aufgeben. Die Burg ging zunächst an den Bayerischen Staat, der sie an einen Münchner Bankier weiterverschacherte.
Diesem wurden sie Steuern zu hoch und er deckte die Dächer ab. Mauern ohne Dach waren damals steuerfrei. Zuletzt (vor ca 100 Jahren) diente die Burg noch als willkommener Steinlieferant für damalige Neubauten und wurde weiter abgebaut. In manchem älteren Haus stecken noch Steine der Burg.
Nach dem Krieg verwucherte der Schlossberg und die Burg war kaum noch zu erkennen.
Erst ab 1992 wurde wieder allmählich freigelegt bis zum derzeitigen Zustand.
Heuer ruhte aber die Freilegung, weil keine Gelder dafür bereitgestellt wurden. 2010 gehts aber wieder weiter im Rahmen eines EU-Programms. ab 2012 soll die Burg Runding die größte freigelegte Burg Süddeutschlands sein.
Weitere Bilder
Das ist der ehemals 3stöckige Palas. Im Erdgeschoss Küchen u.Ä. im 2. Stock ein Rittersaal wo Feste stattfanden und im 3. Stock die Gemächer (Wohnräume)
Die geschichtliche Entwicklung kurz auf ner Schautafel
Ein freigelegter Backofen wird wieder bei besonderen Anlässen wie auch heute zum Brotbacken verwendet.
Ehem. Keller. Gewölbe ist eingefallen
Reste des "Palas", auch als Ruine noch eindrucksvoll
Und der Bergfried, Dohlenturm genannt. links war mal eine Zugbrücke, wurde aufgeschüttet
Mit Gestrüpp verwachsener Burggraben. Der Höhenunterschied zu den Mauern ist immer noch eindrucksvoll. Ursprünglich wars aber noch 20 m höher.
Diese Rinne diente mal als "Kloabfluss"
Ziemlich dicke Mauern damals.
Ein gepflasterter Innenraum. Bildmitte ist ein rundes Ornament sichtbar
Ehem. Pferdestalll. Jetzt mit Rasen
Ein ehem. Brunnen. Ist in einem ehemaligen Innenraum und soll 150 m tief gewesen sein, also bis etwa Höhe Regental. Grundwasser war wohl nicht höher.
An einen Teil des Geländes ist ein ehem. "Felsengarten". Dort wachsen einige mir aber unbekannte, vermutlich seltene Pflanzen.
Am Gipfelfelsen bietet sich ein grandioser Rundblick über fast den ganzen Landkreis. Zuerst hab ich mal meine 4 Kühe am Gegenhang hergezoomt. hinter dem Baum (sieht man net gscheit) wohn ich
160°-Panorama NW bis Ost
Zum Schluss noch zum Thema des Denkmalstages "Genuss" ne Halbe Bier
Gruß Andy